TelefonSeelsorge Duisburg Mülheim Oberhausen


Ehrenamtlich in der TelefonSeelsorge

Viele glauben, dass bei der TelefonSeelsorge vor allem Menschen anrufen, die nicht wissen, wie sie weiter leben sollen. In Wirklichkeit rufen uns Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen an.
Manche von ihnen haben tatsächlich Suizidgedanken. Manche brauchen aber auch einfach jemanden, der ihnen zuhört. Per Mail, im Chat, am Telefon und persönlich vor Ort.

Die Mitarbeit bei uns erfordert nicht nur ein gutes und großes Herz.Es gehören auch eine umfassende Ausbildung in Gesprächsführung, Fortbildung und Supervision dazu.


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Ein Notfallkoffer für die Hosentasche

APP KrisenKompass/TelefonSeelsorge

Seit dem 10. März 2020 ist der Krisenkompass da. Eine App, die in schwierigen Zeiten Betroffenen und Angehörigen Wegweiser und Unterstützung sein kann und auf Initiative der TelefonSeelsorge in Deutschland entwickelt worden ist.

Sie richtet sich an Depressive, Suizidale und Menschen des Umfeldes mit ganz konkreten praktischen Hilfeangeboten. Gut strukturiert! Ein Vier-Felder-Schema in rot, gelb grün und lila bietet Hilfe für unterschiedliche Situationen an: Soforthilfe im roten Feld, Hilfe bei Suizidgedanken in gelb, Sorge um Suizid bei anderen in grün, Trauer nach Suizid in lila. Von Kontaktadressen bis hin zu entlastenden Atemübungen ist hier eine Fülle an nützlichem Material zu finden.

Auf mein Smartphone kam die APP so: Ich habe meinen QR-Scanner aufgemacht und den entsprechenden Code abfotografiert (Google Play, Apple App Store oder auch unter www.telefonseelsorge.de verfügbar).

Seitdem habe ich den Krisenkompass auf dem Smartphone und werde regelmäßig daran erinnert, mir mit Hilfe der App ein Bild meiner aktuellen Tagesstimmung zu machen. Das finde ich häufig lästig, zeigt mir aber, dass zumindest die App sich für meine Tagesform interessiert. Mir gefällt das!

Rosemarie Schettler

Der Alltag der TelefonSeelsorge

in Corona-Zeiten

Als Mitte März einschränkende Corona-Schutzmaßnahmen eingeleitet wurden, stieg sprunghaft die Zahl der Anrufe, der Mails und Chats. Gut aufgestellt mit einem Telefon 24 Stunden am Tag und einem zweiten Telefon 12 Stunden am Tag konnte die im März um 22% gestiegene Zahl der Anrufe aufgefangen werden. Inhaltlich standen am Anfang viele Fragen zu Ansteckungswegen, Risikoeinschätzung und Ängste vor dem Ungewissen im Vordergrund. Mittlerweile werden die Folgen der Pandemie thematisiert, wie etwa der Verlust des Kontaktes zu Kindern und Enkeln, Fehlen von Besuchsmöglichkeiten von Angehörigen in Pflegeeinrichtungen, Rückfall in eine psychische Krise wegen ausbleibender Therapie und fehlender Kontakt- und Bewegungsmöglichkeiten, Sorge um die Sicherung der eigenen Existenz.

Bei den Themen am Telefon ist der rapide Anstieg des Themas „Ängste“ im März und des Themas „Einsamkeit“ im März und April bedeutsam. Dieser Trend hält bis heute an: Ängste und Einsamkeit werden häufiger thematisiert als vor Corona. Das Thema „körperliche und seelische Gewalt“ wird im Mai und Juni stärker wahrgenommen – vielleicht ein Indiz für die Auswirkungen des länger anhaltenden Lock-Downs.

Bislang ist kein einziger Dienst ausgefallen – und das, obwohl 20 von 120 Ehrenamtlichen aufgrund der Corona-Gefährdung mehrere Monate lang keinen Dienst machen konnten. Entstehende Lücken wurden und werden stets durch KollegInnen gefüllt – Zeichen einer hohen Motivation und einer hohen Verbindlichkeit der Ehrenamtlichen. Die Hauptamtlichen versuchen, diese Motivation zu stärken, indem sie mit allen Diensthabenden sprechen, wöchentlich Rundmails konzipierten und Kontakt zu den Mitarbeitenden halten, die corona-bedingt lange Zeit keinen Dienst tun konnten – Seelsorge an SeelsorgerInnen sehen sie augenblicklich als ihre vordringliche Aufgabe.

Auch die anderen Dienste neben dem Telefon – Krisenbegleitung, Mail-Seelsorge – und ab Jahresanfang neu – Chat-Seelsorge, konnten unter veränderten Bedingungen weiterarbeiten.

Jahresbericht 2019

Im aktuellen Jahresbericht finden Sie neben Zahlen zu Ratsuchenden und ihren Themen noch ein paar Sätze zu den Themen, die uns in den letzten Monaten sehr beschäftigt haben: die Einrichtung der Chat-Seelsorge und der Umzug der Dienststelle in neue Räume.

Aber lesen Sie selbst….. Jahresbericht 2019

„Suizidalität und selbstdestruktives Verhalten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen“

47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention

11. – 13. Oktober 2019 in Regensburg

Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention richtet im Jahr zwei Tagungen aus, eine im Frühjahr in der Reisensburg in Bayern und eine im Herbst in wechselnden, oft attraktiven Städten. Im vergangenen Jahr war Frankfurt der Veranstaltungsort, im kommenden Jahr wird es Bielefeld sein und in diesem Herbst war es Regensburg.

Die Herbsttagung ist die praxisbezogenere von beiden Tagungen: Es gibt Vorträge zu aktuellen Themen aus der Suizidprävention, am Samstagnachmittag Workshops zur Vertiefung der Themen. Dieses Jahr beschäftigte sich die Tagung mit Suizidalität und selbstdestruktivem Verhalten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Der Zusammenhang von Suizidalität und Selbstverletzung, Sucht als Risikofaktor für Suizidalität, selbstdestruktives Verhalten und Suizidalität vor dem Hintergrund von Bindungsdynamiken in der Familie, Therapie nach traumatischen Erfahrungen – alles spannende Vortragsthemen. Auch selbstschädigende Aktivitäten von jungen Menschen im Netz wurden thematisiert, die Online-Suizidprävention- U 25 stellte sich vor und das NASPRO (Nationales Suizidpräventionsprogramm für Deutschland) präsentierte den aktuellen Stand seiner Arbeit.
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