TelefonSeelsorge Duisburg Mülheim Oberhausen


„Mensch sorge Dich nicht – ein Spieleklassiker im Dienst der Telefonseelsorge“

Es fällt unglaublich schwer, dem Impuls zum Eigenlob zu widerstehen!! Wir werden hier unser Bestes geben, versprochen!!

Was war denn so erfolgreich, dass es auch ein maßvolles Eigenlob verkraften könnte und verdient hätte:

Mit einem aus LKW-Planen selbst hergestellten Spielfeld, das auch bei spielunerfahrenen Passanten Erinnerungen an frühere „Mensch ärgere Dich nicht“ – Partien in der Familie weckte, platzierte und präsentierte sich die TelefonSeelsorge zur besten Shopping-Zeit eines September-Samstages in der Duisburger Innenstadt.

Mensch sorge Dich nichtDas knallgelbe Spielfeld, die bunten Spielfiguren und der große rote Spielwürfel aus Schaumstoff waren Eyecatcher, an denen viele Passanten nicht ohne Weiteres vorbeigehen konnten – und es auch nicht wollten. Eine große Stellwand gab Auskunft darüber, dass sie es hier mit einer Aktion der TelefonSeelsorge Duisburg-Mülheim-Oberhausen zu tun hatten. Musste also etwas Seriöses sein.

Aber was, bitte schön, hat denn so ein Spielfeld mit der Arbeit der TelefonSeelsorge zu tun?

Das war die Ausgangsfrage, mit der sich der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit unserer Dienststelle im Vorfeld befasst hatte: ist das klassische Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spiel nicht ein Synonym (Spiegelbild) für das Wechselspiel unseres Lebens? Hat nicht jeder von uns nach einem „guten Lauf“, nach erfolgreichen und glücklichen Ereignissen nicht schon die Erfahrung machen müssen, dürfen, können, dass das eigene Leben auch Kehrseiten in Form von Rückschlägen und Niederlagen bereithält? Und vor allem: dass nicht immer jemand im unmittelbaren Umfeld da ist, bei und mit dem man sich die eigene Sorge von der Seele reden könnte?

Mit einer kreativen und pfiffigen öffentlichkeitswirksamen Aktion wollte die TS-Dienststelle Duisburg-Mülheim-Oberhausen auf die eigene Arbeit und auf ihr 40-jähriges Bestehen aufmerksam machen.

„Mensch, Sorgen? – Ruf an“, so haben wir unser Spiel in Anlehnung an das bekannte Familienspiel beschriftet. Im Ablauf des spielerisch nachgebildeten Lebens und Miteinanders der Spielfiguren erhalten die Spielfelder in Form von Telefonapparaten eine besondere Bedeutung: sie weisen auf die Möglichkeit hin, dass es im raschen und unkalkulierbaren Auf und Ab des Alltages eine sichere Anlauf- bzw. Anruf-Adresse – die TelefonSeelsorge – gibt, mit deren Mitarbeitenden man zumindest die Sorgen aussprechen und mitteilen, manchmal eben auch teilen kann. Und nebenbei: Freude und Begeisterung „schmecken“ in Gemeinschaft auch besser als allein.

Davon haben sich viele junge und alte Passanten an diesem Samstag in der Duisburger Innenstadt „anstecken“ lassen: die Kinder – vielleicht unsere Anrufenden von morgen – ließen sich in der Regel leicht ansprechen und zum Mitspielen motivieren. Die „Zwangspause“ der begleitenden Erwachsenen war oft genug angefüllt vom Stolz auf den Würfel- und Spielerfolg des eigenen Nachwuchses.

Und wenn es mit dem Sechsen-Würfeln mal nicht so zügig wie gewünscht klappte, wurden andere Spielbeobachter angesprochen und gebeten, beim Würfeln der nächsten 6 – oder der gerade spielnotwendigen Zahl – mitzuhelfen. Es gab so gut wie niemanden, der sich entzog. Alle, selbst die gebrechlichen älteren Herrschaften, auf Rollatoren oder Krücken gestützt, ließen es sich nicht nehmen, beim Würfeln tatkräftig auszuhelfen. Eine der älteren Mitspielerinnen schaffte beim ersten Wurf eine 6 – und weinte vor Rührung: noch nie habe sie beim Spiel eine 6 geschafft. Auch das Glück kommt nicht immer mit Voranmeldung!!

Begeistert waren wir auch davon, dass es immer neue Mitspieler gab, die die spielerische Vorarbeit anderer Spieler, die es weiterzog, fortsetzten. Es waren Mitspieler darunter, die komplette Serien würfelten: ein Junge im Grundschulalter würfelte konsequent nur 1-sen. Vielleicht ein Sinnbild für ein entschleunigtes Lebenstempo. Andere Mitspieler wechselten unverzüglich auf die Überholspur und würfelten die 6 in Serie – und schickten fast alle anderen Spielfiguren durch „Rauswerfen“ wieder „nach Hause“. Ein vorbeikommender Motorrad-Polizist half ebenfalls mit einer aus dem Handgelenk dahin gewürfelten 4 aus. Reichte gerade so aus für den nächsten Spielzug.

Am Rande des Spielfeldes fanden intensive Gespräche zwischen den ehrenamtlichen „Spielbegleitern“ der TelefonSeelsorge und einzelnen Passanten statt. Gespräche mit Menschen, die aus eigenem Antrieb nicht angehalten hätten und erst über das Mit-Würfeln Interesse und Zeit für die Botschaft der gesamten Aktion aufbrachten: die TelefonSeelsorge ist für Sie da, wenn Ihre „Lebenswürfel“ mal nicht so glücklich fallen wie erhofft.

Ja, es ist gut, dass es Sie gibt – und dass ich Sie bisher nicht in Anspruch nehmen musste, war eine häufig geäußerte Antwort.

Die öffentliche Darstellung der TelefonSeelsorge und die Gesprächsanbahnung über ein allseits bekanntes Familienspiel haben sich als überaus erfolgreich, als leicht, eben spielerisch und doch als ernsthaft und deshalb nachahmensfähig erwiesen. In den Folgejahren soll diese Öffentlichkeitsaktion in den Innenstädten von Oberhausen und Mülheim wiederholt werden.

Das zahlreich empfangene Lob der Gesprächs- und Spielpartner für die so herrlich gelungene Präsentation der Telefonseelsorge Duisburg-Mülheim-Oberhausen in der Duisburger Innenstadt machen ein Eigenlob eigentlich überflüssig.

Der Versuchung widerstanden zu haben, ist aber doch lobenswert, oder??