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Erste Hilfe in der Krise

Weltsuizidpräventionstag  am 10. September

Ein ganzes Schaufenster in einer Buchhandlung voll mit Büchern über Suizid? Was für eine Art Werbung soll das denn sein? Aktuell-Erste Hilfe in der Krise, WSPT 2013„Niemand bringt sich gerne um“, sagt Rosemarie Schettler von der Duisburger Krisenbegleitung. „Viele Menschen halten Betroffene für die klassischen Verlierertypen, aber Suizid  geht durch alle Gesellschaftsschichten.“ Es töten sich auch Menschen, die von außen betrachtet, ein sehr attraktives Leben geführt haben. Darunter sind Manager, Schriftsteller, Konzernleiter und Spitzensportler. Es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht von einem Fall in der Zeitung liest. Weltweit stirbt alle 40 Sekunden  ein Mensch durch Suizid. Die WHO bezeichnet Suizid als eines der größten Gesundheitsprobleme überhaupt. Seit zehn Jahren ist deshalb der 10. September der Internationale Tag der Suizidprävention. Das Schaufenster in der Buchhandlung Scheuermann soll zum WHO-Tag auf das Thema aufmerksam machen, weil jeder ganz schnell zum Betroffenen werden kann. 2011 haben sich in Deutschland  10 144 Menschen getötet,  60 bis 100 000 Angehörige waren von der Selbsttötung eines ihnen nahestehenden Menschen betroffen.

Wer spürt, wie sich die eigene Welt scheinbar unaufhaltsam verdunkelt, oder ganz plötzlich einen nahen Menschen durch Suizid verliert, der braucht schnelle Hilfe. Der wichtigste Satz aus  dem Angebot der Krisenbegleitung lautet deshalb: „Der erste Termin wird kurzfristig vereinbart“. Klingt selbstverständlich. Ist es aber nicht. „Die Wartezeiten für Therapieplätze und Termine bei Therapeuten werden immer länger“, sagt Schettler, die weiß, dass Viele auf der Warteliste verzweifeln.  „Wir bieten keine Therapie an, aber wir können den Betroffenen oder ihren Angehörigen in der akuten Krise erste Hilfe leisten. Wir unterstützen bei der Orientierung, wie es längerfristig weitergehen kann.“ Die Krisenbegleitung gehört zur Telefonseelsorge, arbeitet aber nicht fernmündlich, sondern stellt einen direkten Kontakt zwischen Hilfesuchendem und Berater her. Sie ist unter der Telefonnummer 02 03/ 2 26 56 zu erreichen.